Warum bringt mein Training nichts?

Warum bringt mein Training nichts? Warum sind keine Fortschritte sichtbar? Diese und vergleichbare Fragen stellt man sich, wenn die Trainingserfolge ausbleiben und man irgendwie stagniert. Ich kläre auf, woran das liegt.

Warum mache ich bei meinem Training keine Fortschritte?

Du kennst es vielleicht, du hast in deinem Sport nun schon eine Routine und es ist einige Zeit vergangen seitdem du mit deinem Training begonnen hast. Am Anfang hast du Fortschritte gemacht, die ersten Pfunde sind gepurzelt oder die ersten Muckis machen sich optisch bemerkbar. Womöglich bist du aber auch schon ein alter Hase und betreibst deinen Sport nun schon lange und bist jetzt an einem Punkt angelangt an dem du dein Level zwar halten kannst, du aber keine weiteren Fortschritte mehr machst?
Dann wird dich dieser Artikel sicherlich interessieren. Ich möchte mit euch die 5 häufigsten Faktoren aufzeigen, die dafür verantwortlich sein können, dass du in deinem Training keine Fortschritte mehr erzielst.

Falsche oder schlechte Ernährung

Fangen wir mit dem wichtigsten Punkt an: Unserer Ernährung.
Wenn wir uns nicht anständig und ausreichend Ernähren dann bringt das beste Training nichts, bzw. nicht die gewünschten Erfolge.
Wir müssen unseren Körper mit allen nötigen Mikro- und Makronährstoffen versorgen und dies auch in ausreichender Form.
Stell dir einen schönen Rosenstock vor. Stelle dir jetzt selber die Frage, ob diese Rose prächtig wächst und gedeiht wenn wir sie nur unzureichend gießen oder die Erde Tod ist, also wenig Nährstoffe enthält? Ich denke du kannst die Frage direkt mit „Nein, natürlich nicht“ beantworten. Wir bekommen in diesem Fall anstatt prächtiger Rosenblüten wohl eher ein verkümmertes Pflänzchen.
Proteine, Kohlenhydrate, Fette und vieles mehr, sind für unseren Körper wichtige Baustoffe. Sie müssen zur richtigen Zeit, im richten Maße vorhanden sein damit unser Körper darauf zurückgreifen kann um neues Gewebe zu bauen oder umzubauen.

Das Training ist zu lasch

Das mag sich jetzt hart anhören, aber das ist leider sehr häufig ein Grund, warum man wenig oder gar keine Fortschritte in seinem Training erzielt. Viele Leute trainieren einfach zu wenig intensiv als das etwas passiert. Wenn wir uns überlegen was Training bedeutet, kommen wir zu dem Schluss dass Training und der daraus resultierende Fortschritt eine Anpassungsreaktion des Körpers auf einen ausreichend starken Reiz bedeutet. Dieser Trainingsreiz MUSS stark genug sein, sodass unser Körper sich anpasst. Wir müssen unseren Körper und die Muskulatur quasi überfordern damit sich neues Gewebe bildet oder umbaut.

Bleiben wir beim Thema Krafttraining: Wenn es während einer Übung in den anstrengenden Bereich geht neigt man stark dazu zu stoppen und seine Pause einzulegen. Doch genau hier liegt der Fehler. Gerade dann wenn es anfängt unangenehm und richtig anstrengend zu werden, wenn man am liebsten eine Pause einlegen möchte, genau dann ist der Punkt erreicht an dem ich mit noch ein, zwei Wiederholungen mehr den Unterschied machen kann zwischen Fortschritt und Stillstand.
Vielleicht erinnert sich der ein- oder andere von euch noch an Jan Ulrich bzw. seinen Trainer der ihn 1997 bei einer Bergetappe mit den Worten: „Quäl dich, du Sau“ angeschrien hat. Jan Ulrich war zu diesem Zeitpunkt an seiner Belastungsgrenze. Der Zuruf von seinem Trainer holte aber noch das letzte bisschen Energie aus ihm heraus. ALSO QUÄL DICH!

Zu wenig Regeneration

Bei „alten Hasen“ oft ein Problem. Das Training macht Spaß, man hat ambitionierte Ziele und lässt keine Trainingseinheit sausen, oft wird sogar täglich trainiert. Dazu kommt die normale Alltagsbelastung mit Arbeit und Privatleben. Was manche Menschen zu wenig machen, machen andere oft zu viel. Für unseren Körper aber sind Ruhephasen enorm wichtig, genauso wichtig wie das eigentliche Training. Wenn du also irgendwann an einen Punkt kommst, wo du merkst dass du im Training abbaust, du eher Rückschritte als Fortschritte machst, und allgemein der Drive fehlt, dann ist eine längere Pause oft überfällig. Gönne dir eine 1-2 wöchige Pause vom Training. In dieser Zeit kannst du zum Beispiel sanfte Mobilisations- und Dehnübungen zu Hause machen, aber nichts was deine Muskulatur anstrengt oder überlastet. Du wirst sehen, dass du nach deiner Pause wieder mit frischer Energie durchstarten kannst.

Falsche Trainingsmethoden

Heutzutage gibt es unendlich viele verschiedene Sportarten, Trainingssysteme und immer neue Angebote. Leider werden viele Trainingssysteme unter dem Motto verkauft: „Minimaler Aufwand, Maximaler Erfolg“. Ich muss euch hier enttäuschen. Es gibt kein Training auf der Welt bei dem man mit ein bis zwei kurzen Trainingseinheiten in der Woche zu seinem Traumkörper kommt.

Negativ zu nennen sind hier folgende Beispiele:

  • MILON-Zirkeltraining
  • EMS-Training
  • Kieser-Training

Ohne hier weiter ins Detail gehen zu wollen sei gesagt, dass diese Trainingssysteme bestenfalls dafür geeignet sind einen Trainingszustand zu erhalten oder leichten Gesundheitssport auszuüben.

Belastungsmonotonie

Belastungsmonotonie ist für den Fortschritt ebenso ein Killer. Sie tritt häufig auf bei Sportlern die schon länger trainieren. Der Körper gewöhnt sich an die Trainingsbelastung und man erreicht ein sogenanntes Plateau. Man macht in seinem Training keine Fortschritte mehr, kann das Gewicht nicht mehr steigern, wird nicht mehr schneller etc..
Das Problem ist häufig ein zu eintöniges Training. Keine Belastungswechsel, immer gleiche Übungen usw.
Die Lösung findet sich in einer Umstellung seiner Trainingsroutine. Man sollte immer wieder neue Übungen mit in sein Training einbauen, Übungen austauschen und Belastungen wechseln. Die Möglichkeiten sind hier fast grenzenlos.

Wie du siehst gibt es einige Stellschrauben an denen auch du sicherlich noch etwas drehen kannst um dein Training wieder auf Vordermann zu bringen und mit den neuen Erkenntnissen wieder Fortschritte zu erzielen.

Wie immer gilt: Wenn du nicht weiterkommst kannst du gerne vor Ort bei einem Termin mit einem Therapeuten und Trainer an deinen Zielen weiterarbeiten.

Bis dahin und viele Grüße

Marco Renner von NeoNorth