Wie werde ich Physiotherapeut?

Frohes Neues! Zum Jahresauftakt teilen wir mit euch ein ganz besonderes Thema. Oft werden wir gefragt, was für eine Ausbildung wir zum Physiotherapeuten absolviert haben. In den Beiträgen über Anna und Max konnten wir schon einen kleinen Einblick geben. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und durchleuten die Ausbildung und das Studium zum Physiotherapeuten näher.

Erst mal reinschnuppern empfiehlt sich

Wer mit dem Gedanken spielt Physiotherapeut zu werden, kann den ersten Schritt in einem Praktikum machen. Hier kann man sich einen perfekten Einblick in den Beruf geben. Praxis, Arbeitsweise, Prozesse, Patientenkontakt und Behandlungen werden einem so klar, um die Entscheidung besser treffen zu können eine Ausbildung anzufangen. Mit dieser Erfahrung ist man sich dann sicherer, seine Karriere als Physiotherapeut anzugehen.

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten

Die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist seit 1994 im Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) geregelt. Die Ausbildung ist somit eine schulische Ausbildung und dauert 3 Jahre. Sie umfasst 2900 Stunden theoretische und 1600 Stunden praktische Ausbildung. Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss – inklusive einer mindestens zweijährigen, abgeschlossenen Berufsausbildung – oder die mittlere Reife. Am Ende der 3-jährigen Ausbildung schließt man mit dem Staatsexamen ab.

Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, ist staatlich anerkannter Physiotherapeut/in

Folgende Bereiche werden vor allem gelehrt:

  • Physiotherapeutische Befund- und Untersuchungstechniken
  • Massagetherapie
  • Thermo- und Inhalationstherapie
  • Elektro-, Licht- und Strahlentherapie
  • Prävention und Rehabilitation
  • Bewegungs- und Trainingslehre

Ein weiterer Fokus liegt in speziellen physiotherapeutischen Techniken, wie z. B. Manuelle Lymphdrainage, manuelle Therapie oder neurophysiologische Techniken wie Bobath, Vojta oder Brunkow.

Das Studium zum Physiotherapeut

Die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium zum Physiotherapeuten sind die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachhochschulreife oder eine mindestens zweijährige, abgeschlossene Berufsausbildung und eine mindestens dreijährige hauptberufliche Berufstätigkeit als Physiotherapeut oder einem verwandten Beruf.

Physiotherapeuten schließen mit dem akademischen Titel „Bachelor of Science“ ab

Das Studium ist nicht besser oder qualifizierter als die normale Ausbildung zum Physiotherapeuten. Man hat mit beiden Abschlüssen die identischen physiotherapeutischen Kernkompetenzen. Es kommt einfach darauf an wo man später arbeiten möchte. Möchte man beispielsweise im Ausland oder an einer Hochschule im Bereich der Forschung etc. arbeiten, empfiehlt sich der Weg über das Studium. Im Studium sind die Schwerpunkte im Gegensatz zur Ausbildung etwas anders gesetzt. Insgesamt müssen 180 Credit Points (ECTS) gesammelt werden:

  • 90 ECTS für medizinisch-physiotherapeutische Inhalte
  • 78 ECTS für betriebswirtschaftliche Inhalte
  • 12 ECTS für die Abschlussarbeit (Bachelor-Thesis)

Was kommt danach?

Als staatlich anerkannter Physiotherapeut stehen dir viele Optionen offen. Du kannst in Krankenhäusern, Kliniken, Rehabilitation-Einrichtungen, Kur- und Erholungseinrichtungen, Fitnessstudios oder in Sportvereinen arbeiten. Die typischen Einsatzgebiete eines Physiotherapeuten sind:

  • Physiotherapie
  • medizinische Versorgung
  • Rehabilitation
  • Prävention

Wir haben uns für die Selbstständigkeit entschieden und in Stuttgart-Nord unsere Praxis eröffnet. Wenn ihr Fragen habt, kommt uns gerne besuchen oder schreibt uns an.